Nachhaltigkeit, Fruchtwechsel, Erhalt und Gebrauch stehen gegen Niedriglohn, kurzlebige Güter samt schädlichem Rauch

Ein Blick auf die Ölmüllerei – diesseits und jenseits der Alpen

Diesseits der Alpen im gelb-blühenden Rapsland …

Das Ursprüngliche ging der hiesigen Ölmüllerei spätestens im Laufe der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts verloren. Hatte im 18. Jahrhundert schon die zunehmende Industrialisierung das Sterben der kleinen Ölmühlen eingeleitet, setzte die Inbetriebnahme der ersten großtechnischen Raffinationsanlage (vor 79 Jahren) den Todesstoß. Das Volksfetternährungsgesetz (vor 75 Jahren) tat ein Übriges: Weil die Raffinationsanlage mehr Ölsaaten benötigte, als die Landwirtschaft liefern konnte, wurden die Ölmühlen per Gesetz von ihren Rohstoff-Lieferanten abgeschnitten.

… und jenseits der Alpen in Olivenöl-Land

„Schön wie der Gärtner den Schoß des blühend sprossenden Ölbaums pflegt in entlegener Stille bei reichlich sprudelndem Wasser, wo er herrlich gedeihet, rings vom Hauche der Winde leise umkost in der schwellenden Pracht hellleuchtender Blüten.“ Ilias

Vorbei, die Zeiten. Was den Nordländern der Raps ist dem Süden die Olive: Das kann man in Bezug auf Öl ohne Zweifel sagen. Auch die südeuropäischen Länder holen die industrielle Ölproduktion seit einigen Jahren mit geballter politischer Macht und mit allen Mitteln nach. Dabei werden sogar gesellschaftliche Gruppen, die für Nachhaltigkeit, Ökologie, Umwelt-, Landschafts-, Artenschutz und Vielfalt stehen, schamlos instrumentalisiert, um der Industrie den „Olivenhof“ zu machen.

Handwerkskunst überzeugt auch den WERKBUND.