Kulturgeschichte zum Anfassen

Kulturgeschichte zum Anfassen  © Walter Bitzer

Oleofactum ist eine Saat-, Kern- und Nuss-Ölmühle, die eine Renaissance der Ölmüllerei als Handwerk mit der Ursprünglichkeit der Rohstoffe verbindet.

Wer in der Hildastraße 4 über die Fußschwelle des Ladens Oleofactum tritt, staunt:  Denn schnell wird klar, dass man sich hier eben nicht in einem gewöhnlichen Lebensmittelgeschäft befindet. Im Kern ist es ein Produktionsladen mit Verkauf und sichtbarem Handwerk. Transparenz und gläserne Produktion ist das kompromisslose Werkzeug höchster Qualitätssicherung.

ISO-Norm und Standards dagegen sind von großen Handelsketten mit neuerdings eigenen Produktionsketten beeinflusst. Ihre Übermacht wächst, weil nur sie den Zugang zu den Endverbrauchern haben.

Oleofactum hat mit seinem kulturgeschichtlichen Marketing, Stichwort „Ursprünglichkeit“, auf ein Ross gesetzt, dass mehr und mehr zur Beute geworden ist. Grundnahrungsmittel sind patentiert.

Landwirtschaft und Produzenten sind ohne Markt so überflüssig wie ein Reiter ohne Pferd….

Die Kulturgeschichte der Öle hat sich auf der Basis von Erfahrung zu Wissen verdichtet und ist heute noch als Weisheit in Ritualen verankert. Mit Öl hat Hera Zeus verführt, werden Priester bis heute geweiht, Könige ermächtigt und Kranke gesalbt.

Das Kulturwissen des Ölmüllereihandwerks ist verloren gegangen, ebenso wie die Wissenskultur zum Öl.

Die Wiederentdeckung eines verlorengegangenen Handwerks soll der Firmenname signalisieren: Oleum manu factum – Öl von Hand gemacht, oder in Kurzform:

Oleofactum, Öl und Wissen. Eine Ölmühle für Bio-Speise-Frischöle. Es wird bedarfsorientiert produziert und direkt vermarktet – ohne Tank und Lagerhaltung.